Floristen in Umfragen ganz weit vorne
Bei einer kürzlichen Umfrage der britischen Organisation „City & Guilds“ wurden verschiedene Menschen nach ihrem Glück im Beruf gefragt. Dabei zeigte sich – in keinem Beruf sind die Chancen auf Glück höher als bei Floristen!
Demnach gaben 87 Prozent der befragten (britischen) Gärtner und Floristen an, in ihrem Beruf glücklich zu sein. Neun von zehn Teilnehmern bestätigten zudem, mit ihrem Arbeitsumfeld zufrieden zu sein und ihre Tätigkeit als sinnvoll zu empfinden. Auch wenn die Chancen auf Reichtum dabei eher schlecht stehen – zumindest das berufliche Glück winkt.
Was machen Floristen eigentlich?
Getreu dem Motto „irgendwas mit Medien“ machen Floristen eben „irgendwas mit Pflanzen“. Stimmt soweit, klingt aber nicht sonderlich fundiert. Was also machen Floristen eigentlich so den lieben langen Tag?
Eines steht fest: Von zu viel Freizeit kommt das Glück jedenfalls nicht. Wer nur Gestecke, Kränze, Sträuße, Brautschmuck und Dekoration im Blumenladen sieht, vergisst vielleicht die nach Kundenwunsch gefertigten Objekte, die es gar nicht erst in den Verkaufsraum schaffen, oder eine eventuelle Zusammenarbeit mit einem Online-Handel, für den zusätzliche Aufträge bearbeitet werden müssen. Neben den eigentlichen Öffnungszeiten gehört noch eine Vor- und Nachbereitungszeit für den Verkaufsraum und auswärts für Hochzeiten oder Trauerfeiern dazu. Auch die Verwaltungsarbeit wie Rechnungen und Buchführung ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Werfen Sie bei Ihrem nächsten Besuch doch einmal einen Blick auf die Topfpflanzen im Blumenladen – wer gießt die eigentlich?
Was muss ich als Florist mitbringen?
Für den Beruf des Floristen dürfen Kreativität und Leidenschaft nicht fehlen. Ein gewisses Interesse an Pflanzen sollte natürlich bereits vorhanden sein. Die Bereitschaft zur Kundenbetreuung und gute Kommunikationsmethoden erleichtern den Arbeitsalltag und die Ausbildung dabei erheblich. Geschicklichkeit und handwerkliche Begabung ermöglichen ein breiteres Angebot an Arrangements und effektives Arbeiten. Diese Voraussetzungen kommen sicher jedem in den Sinn, der über den Floristenberuf nachdenkt. Was oft jedoch vergessen wird, sind Kenntnisse der Mathematik: Wer keine Rabatte geben oder den Einzelpreis einer Blume berechnen kann, ist schnell aufgeschmissen und gehört am Ende doch zu den unglücklichen elf Prozent.
Zum Schluss die gute Nachricht: In der Theorie ist für eine Ausbildung zum Floristen kein Schulabschluss vorgeschrieben. Allerdings macht diese Gruppe nur einen kleinsten Teil der Ausbildungsanfänger aus, einen Hauptschul- oder anderen Abschluss vorweisen zu können erhöht die eigenen Chancen also ungemein.
Der Weg ins Blumenglück
Mit den beeindruckenden Statistiken finden sich vielleicht auch bald mehr junge Männer in der Ausbildung wieder – bisher beläuft sich deren Quote nur auf knapp vier Prozent. Haben Sie etwa schon mal einen männlichen Floristen gesehen?
Wer sich für den Beruf des Floristen entscheidet, dem steht ein wegen des geringen Lohnes zunächst steiniger, aber eben auch blühender Weg bevor, und wenn man nur die richtigen Abzweigungen nicht verpasst, führt er vielleicht direkt ins Glück.
Text: mh