Die Rose ist schwer zu benennen, aber leicht zu lieben
Die Rose ist für drei wichtige Merkmale bekannt: Sie ist wunderschön, verströmt einen betörenden Duft – und sticht. Die Schmerzen gehören zur Rose einfach dazu, auch wenn die schöne Seite überwiegt. Sogar Botaniker verbinden die Rose mit Schmerzen: Die Benennung der vielen Rosensippen, besonders bei den Wildrosen, führt bei einer genauen Anwendung der Regeln zu viel zu langen und komplexen Namen, so dass einige unwissenschaftliche Namen einfach übernommen werden mussten.
In vielen Kulturen ist die Rose von großer Bedeutung, in Persien gibt es schon seit Jahrtausenden Rosengärten mit duftenden Blüten. Im Mittelalter wurde die Wildrose als Heilpflanze herangezogen. Die schönen, vollen Gartenrosen verdanken wir den Kreuzfahrern, die sie mit nach Europa brachten. Seit 1700 werden Rosen in Bulgarien angebaut, um Rosenöl daraus zu gewinnen.
Die Bedeutung der Rose in der Kultur
Die Bedeutung der Rose ist vielschichtig: Sie steht für Liebe, Freude und Jugend, aber auch für die Schmerzen, mit denen jemand gepeinigt wird, wenn er an ihre Stacheln gerät. Antiken Sagen nach ist die Rose ein Überbleibsel der Morgenröte auf Erden. Oder stammt ihre rote Farbe direkt vom Blut einer Nachtigall? Vom Blut der Aphrodite, die sich an ihren Stacheln verletzt hat?
In Europa galt die Rose auch als Zeichen der Verschwiegenheit, etwa als kunstvolle Schnitzerei auf Beichtstühlen. Es gab damals die Redewendung „etwas unter der Rose sagen“, also dem Priester etwas in Verschwiegenheit beichten.
Auch im Islam ist die Rose ein heiliges Symbol, nach der Eroberung Jerusalems 1187 wurde der Felsendom mit Rosenwasser vom christlichen Glauben gesäubert. Die Rose ist Familienname, Wappensymbol oder als Namensgeber in der Literatur aktiv: Man denke an „Dornröschen“, „Schneeweißchen und Rosenrot“ oder „Der Name der Rose“.
Rosen als leckerer Brotaufstrich – Rezept für Rosengelee
Die Blüten der Rose sind, wie viele anderen auch, essbar und lecker. Für einige Gläser leckeres Rosengelee braucht man 10-15 duftende Rosenblüten (ungespritzt, am besten aus dem eigenen Garten), einen Liter Prosecco, den Saft von einer Zitrone und ein Kilo Gelierzucker (1:1). Die Blütenblätter werden abgezupft und in ein gut verschließbares Gefäß (Glas) mit dem Prosecco gegeben. Dort für 24 Stunden ziehen lassen, nur gelegentlich umrühren und untertauchen.
Nach Ablauf der Ziehzeit sieben und in einen größeren Topf geben, mit dem (ebengalls gesiebten) Saft einer Zitrone erhitzen und langsam den Gelierzucker zugeben. Zur Dekoration können einige fein geschnittene Blütenblätter reingestreut werden. Nach kurzem Aufkochen heiß in gut gereinigte Gläser geben und verschließen. Das Gelee ist super zum Verschenken und schmeckt auf Toast, Brot oder auch Pfannkuchen. Guten Appetit!
Text: mh