Woher die Aasblume ihren Namen hat
Glücklicherweise spricht die Aasblume, stapelia gigantea, kein Deutsch. Daher kann sie auch nicht verstehen, was ihr Name in unserer Sprache bedeutet. Doch die Übersetzer haben sie keinesfalls so bezeichnet, um sie zu verärgern. Im Gegenteil, so harmlos und schön die Aasblume auch aussehen mag, ihr Name ist durchaus treffend gewählt. Er erklärt sich aus der Beschaffenheit ihrer Blüten. Diese versuchen möglichst auffällig, Tierkadaver zu imitieren, in Aussehen, Behaarung und leider auch Geruch. Und wozu der Terz? Alles für die Fortpflanzung. Mit ihrer Maskerade wollen sie Schmeißfliegen verwirren, welche gelegentlich auf einer Aasblume landen, dabei wie nebenbei ihre Pollen verteilen und das Fortleben der Aasblumen sichern.
Eine stinkende Zimmerpflanze?
Ihren Eigenarten und ihrem Namen zum Trotz, wird die Aasblume in Deutschland auch gerne als Zimmerpflanze gehalten. Ursprünglich kommt die stapelia gigantea aus Afrika, dort findet sie sich besonders häufig von Südafrika über Mosambik und Sambia bisTansania. Die Aasblume ist ein Stammsukkulent, das heißt, dass sie in ihrem Stamm wie ein Kaktus besonders gut Wasser und Nährstoffe speichern kann, was sie sehr pflegeleicht macht.
Wie ist das aber mit der Blüte?
Niemand wünscht sich eine Wohnung, die nach Tierkadavern riecht und gezielt Schmeißfliegen anzieht. Die ersten 4-5 Jahre blüht die Pflanze aber sowieso nicht, danach nur im Spätsommer. Wer die Blüte bereits erwartet, kann sie noch vor dem Öffnen entfernen und erspart sich so unangenehme Nebenwirkungen der Zimmerpflanze.
Die Pflege der Aasblume
Eine stapelia gigantea lässt sich leicht aus Samen heranziehen. Wer bereits eine besitzt kann sie über im Sommer geschnittene Stecklinge auch vermehren. Nachdem man einen Steckling von der Zimmerplanze abgeschnitten hat, darf an die Schnittstelle kein Wasser gelangen, weil es sonst zu Fäule kommen kann. Gegossen wird die Aasblume nur während der Wachstumsperiode in gemäßigten Mängen, da auch hier Fäule droht. Im Winter benötigt sie dann nur noch alle 14 Tage eine überschaubare Menge Wasser. Wer sich nicht scheut, eine Pflanze mit einem derartigen Namen ins Haus zu holen, findet in der Aasblume eine genügsame und ausdauernde Begleiterin für die Wohnung.
Text: mh