Wie erkenne ich, dass meine Pflanze einen neuen Topf braucht?
Dem Gegenüber genügend Freiraum geben – das versuchen wir täglich in unseren Freundschaften, Beziehungen oder auch gegenüber uns selbst. Wir sagen einen Kinoabend ab oder verreisen einfach mal alleine, um ihn uns zu nehmen. Ob es wirklich hilft, ist dann nebensächlich. Oft aber sind genau die, die diesen Freiraum wirklich zu nutzen wüssten, ganz nahe und schwer vernachlässigt: Unsere Zimmerpflanzen, die mit ihren kleinen Töpfen zu kämpfen haben.
Sieht der Kübel im Verhältnis zur Pflanze schon sehr klein aus oder quellen schon die ersten Wurzeln aus den Löchern am Topfboden heraus? Dann ist es höchste Zeit fürs Umtopfen – eigentlich auch schon fast zu spät. Denn wer große und gesunde Pflanzen beheimaten will, die sich in die Höhe recken, muss ihnen auch eine gute Nährstoffsituation liefern. Im Klartext heißt das: Mehr Platz für Wurzeln!
Wer nicht seine Pflanzen umziehen lässt, sondern selbst den Standort wechselt, steht vor schwierigen Aufgaben. Bei einem Umzug werden Pflanzen leicht beschädigt oder falschen Standorten zugeteilt. Hier uns da brechen Blätter ab und am Ende steht ein Schattenliebhaber an der Südseite – das lässt sich ganz einfach vermeiden. Praktische Hilfe und Tipps zum Umzug mit Pflanzen und sperrigen Möbeln gibt es in diesem Artikel.
In die Töpfe, fertig, los!
Das richtige Wetter und der richtige Topf
Das Umtopfen beginnt mit ein bisschen freier Zeit und dem richtigen Wetter: Wer draußen umtopft, was bei der vielen Blumenerde auch empfehlenswert ist, wartet idealerweise auf einen leicht bewölkten Tag. Bei zuviel Sonne konzentriert die Pflanze ihre Kraft nämlich auf die Photosynthese und ist vom Umzug erstmal völlig überfordert. Eigentlich genau wie bei Menschen – bei solchem Wetter will man lieber draußen Sonne tanken und sich mit Zitronenlimo abkühlen. Wie wäre es dabei mit farbenfrohen Blüteneiswürfeln?
Weiter geht es mit der Wahl des richtigen Topfes. Der Durchmesser des Neuen darf gut und gerne drei, vier oder fünf Zentimeter mehr betragen als der des alten Topfes. Füllen Sie den neuen Topf mit ein wenig Substrat. Verwöhnen Sie die Pflanze mit etwas Kompost oder spezieller Blumenerde oder packen sie die ideale Gelegenheit zum Düngen am Schopf – mit Blüten und jungen Blättern wird es Ihnen gedankt. Aus dem alten Topf wird die Pflanze vorsichtig herausgelöst und in die Mitte gestellt. Die Ränder lassen sich jetzt gut mit Substrat auffüllen und festdrücken.
Tipps rund ums Umtopfen
Wer sich schon einmal die Zeit fürs Umtopfen genommen hat, kann gleich dort weitermachen. In den nächsten Tagen wollen umgetopfte Pflanzen besonders gut gegossen werden, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Oft sind nach dem Umtopfen auch die schönen Übertöpfe zu klein geworden. Wer einfach nur ein paar größere kauft, kann die kleineren untereinander durchtauschen, bis sie wieder passen. Das bringt frischen Wind in die Wohnung. Auch ein Standortwechsel kann gleich eine ganz andere Wirkung erzeugen, achten Sie dabei auf die bevorzugte Sonneneinstrahlung der Zimmerpflanzen.
Wer keinen Übertopf hat, kann ihn sich ganz einfach selbst basteln: Aus alten Konservendosen in verschiedenen Größen wird mithilfe von etwas Kleber, Geschenkpapier und schönen Bändern ein toller Übertopf. Ein paar Löcher helfen gegen Staunässe und eine Rundzange übernimmt das Unschädlichmachen der scharfen Ränder. Da fühlt sich jede Zimmerpflanzen gleich viel wohler.
Text: mh